In dieser Sonntags-Episode von Plattform Ökonomie beleuchten Karo und ich die Plattform Group, ein Unternehmen, das als Paradebeispiel für Plattformökonomie gelten könnte.
Karo und ich, Alex, teilen in dieser Folge meine Eindrücke aus einem Workshop, den ich kürzlich in Italien besucht habe. Dabei ging es um Plattformkonzepte und Digitalisierung – und es wurde schnell klar, wie unterschiedlich die digitale Entwicklung in verschiedenen Ländern voranschreitet. Besonders auffällig war, dass Italien im Vergleich zu Deutschland mit großen Herausforderungen in der digitalen Wirtschaft zu kämpfen hat. Das eröffnet jedoch auch Chancen für neue, unabhängige Plattformunternehmen, die sich in diesem Umfeld etablieren könnten.
Im Anschluss werfen wir einen Blick auf die Plattform Group, die sich aus der Übernahme von Schuhe24 entwickelt hat und heute auf die Konsolidierung von E-Commerce-Unternehmen setzt. Ihre Vision, eine einheitliche technologische Plattform zu schaffen, klingt vielversprechend, doch wir fragen uns, wie gut dieses Modell in der Praxis tatsächlich funktioniert. Besonders spannend ist dabei die Frage, wie gut die Integration kleinerer Unternehmen gelingt und ob die Plattform Group sich wirklich von anderen Anbietern abhebt.
Die finanziellen Ergebnisse der Plattform Group zeigen ein stabiles Wachstum, doch beim genaueren Hinsehen bleiben einige kritische Fragen offen. Wir stellen fest, dass das Unternehmen in Bezug auf einige wesentliche Kriterien der Plattformökonomie hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Integration von Akquisitionen und die Unterscheidbarkeit der angebotenen Produkte und Dienstleistungen erscheinen noch verbesserungswürdig.
Mit Hilfe eines neuen Tools, Notebook LLM, zur Analyse von Unternehmensdaten kommen wir zu dem Schluss, dass die Plattform Group in vielen Bereichen noch nicht den Ansprüchen eines modernen Plattformmodells gerecht wird. Insbesondere bei Aspekten wie Inventar, Unabhängigkeit und Skalierbarkeit zeigt sich, dass das Unternehmen noch auf Herausforderungen stößt.
Ob sich die Plattform Group in den kommenden Jahren als echtes Plattformunternehmen etablieren kann oder eher eine hybride Form traditioneller E-Commerce-Anbieter bleibt, wird spannend bleiben. In unserer abschließenden Analyse sehen wir jedoch, dass die Plattform Group derzeit Schwierigkeiten hat, die Kriterien für eine erfolgreiche Plattform zu erfüllen.
Key-Insights
🇮🇹 Viele mittelständische italienische Unternehmen kämpfen mit veralteten Technologien, einem Talentmangel und infrastrukturellen Herausforderungen wie unzureichenden Stromkapazitäten. Zudem ist das Niedriglohn-Niveau ein weiteres Hindernis.
🛍️ Die Plattform Group (TPG), gegründet 2012, startete als Plattform zur Digitalisierung von Schuhhändlern (Shoes24) und erweiterte sich später auf Branchen wie Mode, Taschen, Fahrradteile und Landwirtschaft. TPG bietet eine einheitliche Plattform, um Synergien durch Akquisitionen zu schaffen.
📉 Trotz eines positiven Umsatzwachstums und einem stabilen EBITDA von 7% gibt es Bedenken bezüglich der Umsetzung der Plattform-Strategie. Die Akquisitionen und Migration bestehender Shops auf eine zentrale Plattform sind kosten- und zeitintensiv. Zudem sind viele der übernommenen Shops nicht differenziert genug, um gegen große E-Commerce-Plattformen wie Zalando oder About You zu konkurrieren.
🛒 TPG verfolgt eine Akquisitionsstrategie, bei der kleine E-Commerce-Unternehmen gekauft und konsolidiert werden. Es ist noch unklar, ob dieses Modell langfristig skalierbar ist oder nur kurzfristig profitabel bleibt.
🔍 Eine Analyse mit einem Notebook-LLM-Tool zeigte, dass TPG zwar ein breites Produktspektrum abdeckt, jedoch an Differenzierung und einzigartigen Dienstleistungen mangelt. Zudem bleibt fraglich, ob TPG tatsächlich als Plattform fungiert oder nicht mehr als ein zentralisierter E-Commerce-Dienstleister ist.
Dieser Podcast wird unterstützt von Husqvarna Forst & Garten.
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