Myposter.de CEO Rene Ruhland

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Fotobücher drucken, Leinwände bedrucken, Poster drucken und vieles mehr macht myposter.de. Rene ist mit seinem Unternehmen enorm erfolgreich geworden in den letzten Jahren inkl. komplett vertikalisierter Produktion, verdient Geld dabei und beeindruckt weiterhin mit sehr anschaulichen Wachstumsraten. Wie er das macht und wohin die Reise geht, erzählt Rene im Podcast. Gerade erst hat ihm das Manager Magazin einen langen Beitrag gewidmet.

Online-Druck mit René Ruhland, Gründer und CEO von Myposter.de

Das 2010 gegründete Myposter.de ist auf dem Weg zur Hundertmillion-Umsatzmarke – mit eigener Software und Produktion in Deutschland. Wie er das spannende Geschäft mit Postern, Fotowänden & Co. aufgebaut hat und was er in den kommenden Jahren vorhat, verrät René Alex in diesem Podcast.

01:45     Wer tummelt sich alles im Bereich Poster und Druck online? René unterstreicht die Unterscheidung zwischen B2B und B2C. MyPoster.de sei im „emotionalen“ B2C-Bereich angesiedelt: Kalender, Fotobücher, Leinwände usw. Dieses Segment ist bereits stark konsolidiert: Bekannte Namen wie Pixum oder PostorXXL seien bereits von größeren Gruppen aufgekauft worden.

03:00     Firmengeschichte ab Gründung 2010: René verrät, dass er ursprünglich vor allem deswegen mit seinem Bilder- und Poster-Handelsgeschäft online ging, weil es einen besseren Cashflow versprach. Stärken des jungen Unternehmens bereits damals: eigene Software, eigener Druck. Ersteres ist deswegen wichtig, weil das Konfigurieren von Postern, Flyern & Co. nicht mit Standard-Shop-Lösungen angeboten werden kann. Letzteres sichert Qualität und belässt die Wertschöpfungskette (und somit: die Marge) im Haus. Viele kleine Druckereien schafften den Sprung ins Netz nicht und gingen Pleite.

05:30     Eckdaten: insgesamt 350 Mitarbeiter, knappe 100 Millionen Nettoumsatz, Durchschnittswarenkorb 50-60 Euro netto mit zwei Artikeln. Wichtigstes Produkt: Fotobücher. Weihnachtsrenner: Kalender und Grußkarten. Weitere Produkte: Wandbilder und Leinwände. Die Produktion ist auf zwei Standorte in Deutschland verteilt: Dachau und Bitterfeld-Wolfen. Personalausstattung 120-150 Mitarbeiter; Produktionszeit 1 bis 4 Tage.

09:40     Klassische Kassenzone-Frage: Wo kommen die Kunden her? Antwort ebenfalls klassisch: ein Marketing-Mix aus Google SEA, SEO, Social & Influencer. Auch CRM spielt eine Rolle, wobei hier eine Schwäche vorliegt, wie René freimütig zugibt. Zum Glück ist die conversion rate hoch und der Erstkauf profitabel!

Die Konversion hängt maßgeblich von der Qualität der eigenen Software ab. Wenn ein potenzieller Fotobuch-Kunde schon damit Schwierigkeiten hat, seine 150 bis 300 Fotos im Browser hochzuladen, geht er schnell wieder weg. Hat er aber alle Bilder erst einmal in eine schöne Vorlage hochgeladen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er dann kauft, hoch.

Kosten sind dabei kein so wichtiges Unterscheidungsmerkmal: Fast alle Anbieter haben ähnliche Preise. Alex ist aufgefallen, dass im Bereich Online-Druck viel mit Gutscheinen hantiert wird. Und genau das versucht René zu vermeiden. Rabatte gibt es eher für Bestandskunden in CRM.

13:40     Stichwort CRM, nächste Kassenzone-Frage: Wie loyal ist denn der Myposter.de-Kunde? Antwort: Je nach Kategorie kommen 15% bis 40% der Kunden innerhalb von 24 Monaten wieder. Eine typische Kundenentwicklung: Fotobuch als erster Kauf gefolgt von großem Wandbild samt Kalender zu Weihnachten. Was Myposter.de übrigens gar nicht anbiete: Tassen, Kissen, Teddys…

Thema Produktvielfalt: Ob der Name „Myposter.de“ mittlerweile schwierig sei, weil man mehr als nur Poster anbietet, fragt Alex – mit Verweis auf Notebooksbilliger.de, dem keiner zutraut, mehr als Laptops zu verkaufen. Tatsächlich habe man bei deswegen über eine Namensänderung nachgedacht, sich aber entschieden, erst einmal mit Myposter weiterzumachen.

17:00     Alex fragt nach neuen Softwareentwicklungen. Demnächst wird Myposter Kunden auf dem Smartphone per App Vorschläge unterbreiten können, wie ein Urlaubsfotobuch aussehen könnte.

19:00     Wie gut lässt sich Myposter internationalisieren? Gut: Neben DACH ist Myposter in Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien unterwegs. Das gilt aber auch für andere deutsche Online-Druckereien, die stark in Europa expandieren. Örtliche Wettbewerber gibt es wenige. Ein Treiber hinter der Expansion: Skaleneffekte. Vom Papiereinkauf bis zur Automatisierung liegt in der Größe einiges an Potenzial.

22:15     Locken diese möglichen Skaleneffekte nicht Investoren an? Bereits in den ersten zweieinhalb Jahre schrieb das Unternehmen schwarze Zahlen, der Maschinenpark sei über Banken, nicht Investoren finanziert. René hat bislang Angebote abgelehnt, weil sich Myposter sein eigenes Wachstum leisten kann.

Plattformansatz wie Gelato, Prodigi oder HelloPrint? Myposter hält sich lieber sein Volumen für das eigene Geschäft vor. Vor allem um die Weihnachtszeit brauche man die eigene Kapazität. Und mehr Maschinen für Drittgeschäft anzukaufen lohnt sich nicht, weil diese im Sommer wieder stillstehen.

25:45     Selbst nach 12 Jahren wächst MyPoster noch jedes Jahr zweistellig. Limitierender Faktor dabei: Personal – vor allem Programmierer. Jedes neue Feature, das man rausbringt, konvertiert nämlich. Weder an verfügbaren Mitteln noch an Produktionskapazitäten fehlt es dahingegen.

Daher gibt es die Überlegung, einen Standort in Nordspanien (und nicht im gewerkschaftsstarken Frankreich!) aufzumachen, um von dort aus die umsatzstarken französischen und spanischen Märkten effizienter zu bedienen. Voraussetzung: Noch mehr Geschäft in den Ländern, um die neuen Maschinen gut auszulasten.

29:30     Besser, sinniert Alex, als darauf zu warten, dass der Kunde „Fotobuch“ googelt, ist es, beim Kunden nah dran zu sein – im Handy etwa. Anbindungen zu Fotoapps wie Instagram seien aber schwierig hinzubekommen, so René. Darüber hinaus haben einzelne Schnittstellen zu Online-Foto-Communities nicht zu Druckaufträgen geführt – vermutlich, weil sich der Kunde noch keine Gedanken dazu gemacht hat, welche Fotos er drucken lassen will. Auch Google hatte mal eine direkte Druckmöglichkeit bei GooglePhotos eingebaut – und dann wieder eingestampft.

31:50     Wo sich Google versucht hat, muss Amazon eigentlich auch unterwegs sein, meint Alex. Ist es auch – bereits seit 2018-2019 mit einem eigenen Fotobuchangebot. Auch hier ist aber der große Erfolg für die Plattformanbieter wohl ausgeblieben, so René weiter. Auf Marktplätzen wie Amazon ist Myposter übrigens nicht unterwegs, weil das Produkt ja individualisiert ist.

Könnte man aber nicht auf Amazon ein „Roh-Fotobuch“ verkaufen und im Anschluss die Leute zur Gestaltung dessen auf die eigene Webseite holen? „Das ist eine ziemlich gute Idee, Alex!“ Es folgt eine kurze Marktrecherche dazu, was es für Fotobuch-Konzepte auf Amazon bereits gibt.

34:15     Alex will wissen, wo die Wachstumsaussichten in den kommenden Jahren liegen. Zum einen verspricht der Ausbau bestehender internationaler Märkte wie Italien und Spanien sowie der Gang in neue Länder wie USA einiges an Potenzial. Auch der Zukauf von Junique zum Anfang des Jahres hat eine neue Möglichkeit zur Skalierung aufgezeigt.

Insgesamt taxiert René den europäischen und nordamerikanischen Markt nur für Fotobücher auf 1,4 Milliarden Euro, insgesamt auf rund 3 Milliarden. Davon will man einen größeren Anteil haben: Alex findet den bestehenden Anteil schon beachtlich!

38:15     Der Blick auf Markttrends insgesamt ist positiv. Jedes Jahr wächst das Segment Fotobücher, weil immer weniger Leute Fotos in klassischen Alben einkleben. Zudem war Corona ein Wachstumstreiber, weil Kunden ihre eigenen vier Wänden mit Wandbildern & Co. aufhübschten. Dabei sei in jedem Jahr das Geschäft stark saisonal: rund 40% in Q4. Bei der derzeitigen Vollbeschäftigung wird die Suche nach Saisonkräften für die Produktion immer schwieriger – und die Schritte Richtung Automatisierung immer wichtiger. René erklärt dazu im Detail, welche Griffe in der Produktion eines Fotobuchs wo anfallen. Bei Postern und Wandbildern ist der Anteil an manueller Bearbeitung vor allem in der Logistik (Verpackung und Versand) hoch.

43:45     Alex fasst den Markt und die Entwicklung von Myposter.de für sich zusammen. René bekräftigt, weiterhin ohne Investoren – und ohne Exit – weitermachen zu wollen.

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