Dr. Martin Schwemmer, Geschäftsführer Bundesvereinigung Logistik

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In der 4. Folge von Karo’s Kassenzone summer take-over ist ausnahmsweise kein Unternehmer, sondern ein ausgewiesener Experte zu Gast: Dr. Martin Schwemmer ist Geschäftsführer der Bundesvereinigung Logistik, hat zuvor jahrelang für das Fraunhofer Institut den Logistik-Markt beobachtet und ist somit die ideale Person, um die Potentiale der supply chain der Zukunft zu besprechen.

Wie werden unsere Pakete in der Zukunft geliefert?

In der 4. Folge von Karo’s Kassenzone summer take-over ist ausnahmsweise kein Unternehmer, sondern ein ausgewiesener Experte zu Gast: Dr. Martin Schwemmer ist Geschäftsführer der Bundesvereinigung Logistik, hat zuvor jahrelang für das Fraunhofer Institut den Logistik-Markt beobachtet und ist somit die ideale Person, um die Potentiale der supply chain der Zukunft zu besprechen. Im Gespräch verrät Martin, wann er glaubt, dass unsere Pakete mit Drohnen geliefert werden, warum die Automatisierung der letzten Meile in anderen Ländern vermutlich schneller ankommen wird und wieso er beim Thema Nachhaltigkeit in der Logistik an vielen Stellen noch skeptisch ist. Außerdem diskutieren Karo und Martin ihre verschiedenen Sichtweisen darauf, ob die aktuellen Quick-Commerce Modelle wirklich zukunftsfähig sind.

Wie auch schon in den vergangenen Folgen, treibt Karo außerdem das Thema Nachhaltigkeit im Hinblick auf den E-Commerce 2030 besonders um. Deshalb werden sowohl die Themen wiederverwendbare Transportboxen, Automatisierung der letzten Meile und der Trend der Re-Regionalisierung genauer besprochen. Martin sieht vor allem in der Re-Regionalisierung und Automatisierung der letzten Meile viel Potenzial, um effizienter und nachhaltiger zu werden. Er betont aber auch, dass Veränderungen in erster Linie von der intrinsischen Motivation der Kund:innen abhängen würden. Solange sich Käufer immer schnellere und günstigere Zustellungen wünschen, sei eine Verbesserung hin zu mehr Nachhaltigkeit eher unwahrscheinlich. Am Ende gibt er den Zuhörer:innen drei klare Handlungsempfehlung für das Thema Logistik mit: Startups im eigenen Markt beobachten, Automatisierung antreiben, um im Zweiklang damit, die besten Fachkräfte zu finden und sich rechtlich sauber aufzustellen, sodass auf gesetzliche Veränderungen flexibel reagiert werden kann.

  • 03:30: Zum Start in das Gespräch ordnet Karo ein, dass sich der E-Commerce nach wie vor in einer schwierigen Zeit befände, die in erster Linie von Corona und den damit einhergehenden Supply Chain Problemen angestoßen wurde und sich jetzt durch die gesamtwirtschaftlich angespannte Lage und die vollen Läger noch verstärkt habe. Deshalb möchte sie von Martin wissen, wie er die Lieferketten-Probleme der letzten Jahre wahrgenommen habe und ob er glaubt, dass diese Probleme verhindert hätten werden können. Er sieht die Schwierigkeit im E-Commerce-Boom während Corona, der die Händler dazu verleitet hat, Strukturen  und Bestände aufzubauen, die jetzt nicht ausgelastet werden können und viel Geld kosten.
  • 08:00: Daraufhin führt das Gespräch konkreter zum Thema Bestandsmanagement. Martin erläutert, dass KI hier durchaus viel Grund zur Hoffnung auf Optimierungen gibt. Allerdings seien Events wie Corona auch für KI-Tools nicht absehbar und grundsätzlich fehle die Datenlage für außerordentliche Events. Das KI BestandsManagement funktioniere grundsätzlich nur da, wo eine große Datenlage vorhanden sei.
  • 12:00: Beim Thema letzte Meile und Automatisierung ist Martin Schwemmer zuversichtlich. Besonders  in Kulturräumen, die beim Thema Robotik weniger strenge Gesetzgebung haben, wie z.B. China. In Deutschland werden Roboter die Tätigkeiten von Menschen vorerst nur flankieren. Es ist vieles technisch möglich, aber vor allem in urbanen Räumen wird Robotik und Automatisierung noch schwierig sein. Grundsätzlich müsste aber auch der Mensch bereit für diesen Schritt sein. Aktuell könnten Ausliefer-Roboter z.B. noch keine Stockwerke erklimmen. Bei der Auslieferung durch Drohnen könnte einiges einfacher sein, weshalb Karo wissen möchte, ob er die Auslieferung der Drohnen eher in 2025 oder in 2030 als realistisch sieht. Martin tendiert eher zu 2030 und erklärt, dass es z.B. in Wüstenregionen deutlich realistischer ist, dass Medikamente per Drohne ausgeliefert werden, als z.B. in Städten
  • 18:40: Karo ist als Städterin ein Fan von Quick-Commerce Modellen und möchte Martins Meinung dazu hören. Er glaubt, der Markt müsse sich hier noch konsolidieren, bevor eine Automatisierung denkbar sei. Martin ist aber grundsätzlich skeptisch bei den Quick-Commerce Geschäftsmodellen, die besonders schnell ausliefern wollen. Aus Logistik Perspektive zeichnet sich für ihn bei diesen Konzepten kein rentables Geschäft ab, da die Fahrten nicht konsolidiert werden  können und die Warenkörbe zu klein sind. Karo hat eine andere Perspektive und glaubt, dass Quick-Commerce Modelle durchaus eine Zukunft haben. Ihrer Meinung nach liegt die Chance im Aufbau eines globalen Infrastruktur-Netzes, das dann als Plattform alle Arten von Liefer-Tätigkeiten übernehmen könnte, sodass das Geschäft insgesamt rentabler wird.
  • 25:40: In der zweiten Hälfte des Gesprächs möchte Karo mehr zum Thema Nachhaltigkeit erfahren. Ohne die intrinsische Motivation vom Konsumenten sieht Martin wenig Hoffnung, dass ein großer Wandel stattfinden wird. Die Lieferdienste auf dem Fahrrad werden die Änderungen alleine nicht bewirken. Der Kunde wünscht sich aber aktuell immer schnellere Lieferungen und dem werden die Händler auch weiterhin nachkommen. Karo erwähnt an dieser Stelle, dass sie es enttäuschend findet, dass sich die Händler in diesem Punkt auch nicht trauen, von diesem Standard abzuweichen. Selbst Rtourengebühren würden nur sehr langsam eingeführt. Am Ende schlage die Business-Motivation immer den ethischen Gedanken.
  • 34:00: Anschließend, an die Diskussion um die Nachhaltigkeit von Lieferketten, kommt auch das Thema Verpackungsmüll auf den Tisch. Karo möchte wissen, ob es denn nicht denkbar wäre, wiederverwendbare Verpackungen für den Versand zu nutzen. Martin entgegnet, dass es diesbezüglich durchaus Ambitionen gäbe, die aber leider in der praktischen Umsetzungen viele Schwierigkeiten aufweisen, z.B. dass es kein sinnvolles Konzept für die Rückführung oder Säuberung dieser Verpackungen gibt.
  • 37:00 Als letztes Nachhaltigkeits-Thema geht Martin auf den Trend zur Re-Regionalisierung ein. Er glaubt, die Lieferkette wird der große Hebel für die Nachhaltigkeit sein und ist deshalb froh , dass viele Unternehmen die Produktionen nach Europa verlagern, um die Distanzen zu verringern und somit den CO2 Ausstoß zu minimieren. Besonders in der Textilkette sind diese Bestrebungen ersichtlich.
  • 40:45: Zu guter Letzt möchte Karo noch wissen, welche Tipps Martin den Zuhörer:innen für die Logistik mit auf den Weg geben würde. Er gibt daraufhin drei Take-aways mit auf den Weg für die Zukunft: Startups im eigenen Markt beobachten, Automatisierung im Zweiklang damit, die besten Fachkräfte zu finden und sich rechtlich sauber aufzustellen, sodass auf gesetzliche Veränderungen flexibel reagiert werden kann.

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