Die K5 Konferenz in München war wie in den letzten Jahren hervorragend organisiert, die Inhalte waren spannend und der limitierte Einlass von Dienstleistern hat wieder sehr gute Gespräche in den Pausen ermöglicht. Ich sitze nun gerade als Mentor beim Healthcare Innovation Weekend in Hamburg, einer Art StartupWeekend für die Healthcare Industrie, und versuche meine K5-Eindrücke einzuordnen. Hier geht es um neue Geschäftsmodelle, Ideen die den Gesundheitsmarkt revolutionieren können, Spinnereien und Einblicke in neue Märkte. Spannend, aber irgendwie ganz anders als die K5. Dort ging es in diesem Jahr eher darum wie man datengetrieben den Handel optimiert, kanalübergreifend steuert & verkauft und wie sich trotz Discountdruck profitable Geschäftsmodelle im E-Commerce betreiben lassen. In den Vorträgen auf der Bühne und in den vielen Gesprächen in den Pausen war aber von der Euphorie der Vorjahre nicht mehr viel zu spüren, abgesehen vom Sportapp Unternehmen Runtastic. Um es mit den Worten eines der vielen Gesprächspartner zu sagen. „Es fühlt sich irgendwie so an, als wäre die Party vorbei.“ In der Tat – die „alten“ Themen wie Shoppingclubs, One Product a Day, CRM-Optimierung taugen nicht mehr für große Visionen von hochmargigen E-Commerce-Modellen. Der Markt ist hart, viel Geld verdienen die allerwenigsten und wenn sogar auf der Bühne schon gesagt wird, dass man nie wieder in klassische Handelsmodelle investieren würde (Sebastian Sieglerschmidt), dann fühlt sich das so an als hätte mein pessimistischer Blick in der Kassenzone schon breit in den Markt abgefärbt. Jochen Krisch hat in seinem Eingangsvortrag gefragt, wie groß der Onlinehandel noch werden könnte und wer denn sagt, dass der Einzelhandel der (limitierende) Maßstab sein müsse. Nach den Gesprächen frage ich zurück wer denn in diesem Handel überhaupt Geld verdient. Ohne Frage ist die K5 einer der empfehlenswertesten E-Commerce-Konferenzen in Deutschland, aber der Fokus auf Händler hat besonders in diesem Jahr deutlich gemacht, dass das Branchenwachstum nicht zwingend mit einem Gewinnwachstum korreliert ist. Der Innovationsdruck steigt dadurch aber nur – gute Nachrichten für die K5 2014.
Jetzt muss ich mir allerdings Gedanken darüber machen, wie groß der Markt für mobile, medizinische Notfalldienste wohl ist. Wie die wohl Geld verdienen wollen…?