whatsappSeit ein paar Monaten gibt es nun einen Whatsapp Kanal auf Kassenzone.de  und ich bin immer wieder erstaunt wie gut das Ding funktioniert. Von banalen News, wie z.B. der Veröffentlichung neuer Beiträge bis hin zu 1:1 Diskussionen über aktuelle Kassenzone Podcasts, kann ich damit sehr spannende Cases abdecken. Die Interaktionsrate ist hoch, die Öffnungsrate nah bei 100% und obwohl der Kanal bisher „nur“ 700 Mitglieder hat, kommen darüber 10-20x mehr Interaktionen als bei der Kassenzone Facebook Gruppe mit 10.500 Mitgliedern. Simpel ausgedrückt ist ein Whatsapp Kanal Kontakt über 100x so gut/responsiv/wertvoll wie ein Facebook Kontakt. Die Technologie dahinter ist komplex und unser Anbieter Whatsbroadcast sitzt in München. Außerdem ist er ganz zufällig noch Weltmarktführer in dem Bereich. Höchste Zeit also, um mit dem Gründer Franz Buchenberger über das Thema zu reden und zu fragen was wir noch von Whatsapp & Co. zu erwarten haben.

Mittlerweile versende ich vor jedem Kassenzone Interview eine Mitteilung an den Kanal, damit alle Hörer/Leser vorab Fragen stellen können, die ich dann im Interview aufgreife. Auf diese Weise kommen oft 10-50 spannende neue Fragen für die Podcasts zusammen. Zum Kanal selbst: Ich schreibe die Nachrichten über ein Web Backend, und dort erhalte ich auch die Antworten. Die Kanalteilnehmer können sich untereinander nicht sehen (Nummern & Nachrichten). Die An- und Abmeldung funktioniert über diesen Link. Und es kostet mich aktuell ca. 9€ pro 100 Kanalabonnenten im Monat netto. Franz verrät im Interview auch, dass es diverse Whatsbroadcast Kunden mit mehr als 100.000 Abonnenten gibt. Die zahlen zwar etwas weniger als 9€ pro 100 Teilnehmer, aber dieses Cases dazu sind auch sehr spannend. Sponsor dieser Ausgabe ist Spryker Systems, die wohl mit Abstand die spannensten Jobs in Berlin und Hamburg zu vergeben haben. Schaut mal rein! Wenn ihr selber Werbung im Podcast schalten wollt, dann findet ihr alle Infos dazu hier (Reichweite, Kosten, Formate @ Kassenzone)

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Messenger Commerce mit Franz Buchenberger, Geschäftsführer von WhatsBroadcast

WhatsBroadcast unterstützt Unternehmen dabei, über Messengerkanäle mit ihren Zielgruppen zu kommunizieren. Der Branchenriese ist 2015 aus einem Zusammenschluss von Pylba, WhatsBroadcast und WhatsService entstanden und beschäftigt inzwischen etwa 30 Mitarbeiter.

 

„Ich kenne niemanden, der mehr Kunden auf Facebook Messenger oder WhatsApp hat als wir“

2:05

(Alex erläutert, dass er durch die Online Marketing Rockstars auf Messenger Commerce aufmerksam geworden ist und der WhatsApp-Kanal von Kassenzone schon 650 Abonnenten hat. Franz erzählt daraufhin, dass er 2012 Pylba gegründet hat und dort die GoogleNews-App SimplyNews vertrieben hat. Hierzu entwickelte er Algorithmen, die aus langen Texten kurze, prägnante Texte generieren. Als seine Verlagskunden Anfang 2015 dann begannen, über WhatsApp Nachrichten zu verschicken und die Nummern dafür manuell eingaben, bot er hierfür erstmals einen Service an.)

5:05

Alex: Wie funktioniert WhatsBroadcast technisch?

Franz: Wir bieten ein Software-as-a-Service-Produkt an. Das heißt, wir stellen unseren Kunden eine Browseroberfläche zur Verfügung, in die man sich einfach mit Anmeldedaten einwählt. Und über diese Browseroberfläche kann man dann die komplette Messengerkommunikation abwickeln. Im ersten Schritt konfiguriert man dazu eine kleine Anmeldebox, die man in die Website einbaut. Über diese Box können sich dann die Nutzer anmelden.

Alex: Habt ihr eine Zentrale Nummer, über die ihr das verwaltet?

(Franz erklärt, dass die Accounts bei WhatsBroadcast genau wie private Accounts bei WhatsApp angelegt werden. Kommen Kunden dabei auf viele Nutzer, werden ihnen mehrere Nummern zugeteilt, damit alles performant bleibt. Franz‘ größte Kunden haben ca. 500.000 Nutzer und Hunderte Nummern. Das WhatsBroadcast-System virtualisiert die Prozesse dann und sorgt dafür, dass alles zügig abläuft. Die gesamte Benutzerverwaltung wird hierbei automatisiert vorgenommen.)

6:55

Alex: Kann es sein, dass Nummern gesperrt werden, weil WhatsApp den Versand für Spam hält?

Frank: Das kann ja auch im Privatbereich passieren, etwa beim Versand von Neujahrsgrüßen an 100 Empfänger. Dann wird die gesamte Nummer gesperrt. WhatsBroadcast verhindert darum technisch, dass die Kunden spammen können.

Alex: Müsst ihr eine offizielle Geschäftsbeziehung mit WhatsApp unterhalten?

Franz: Die Antwort ist Ja und Nein. Es ist so, dass die ganzen Messengerplattformen sich in die Richtung bewegen, dass sie APIs veröffentlichen, also Schnittstellen, und dann auch ein Partnerprogramm aufsetzen. Das war als Erstes bei WeChat in China der Fall. Inzwischen machen das auch Facebook und Telegram. WhatsApp ist noch nicht so weit. Ich glaube, die werden das nächstes Jahr anbieten. Bis dahin gibt es eben noch keine offiziellen Partnerschaften. Sobald das Ganze aber so weit ist, werden wir sicher auch ein Partner von WhatsApp sein.

(Alex führt aus, dass APIs dafür sorgen würden, dass WhatsBroadcast keine Nummern mehr virtualisieren muss, sondern das Chatprogramm direkt über die APIs ansteuern kann.)

8:55

Alex: Bietet WeChat Messenger Commerce schon als Business-Service an?

Franz: WeChat und Facebook haben eine Schnittstelle, auf die man Mehrwertleistungen wie unsere draufsetzen kann. Die bieten also die Basisinfrastruktur zur Kommunikation an, und wir bieten eine ganze Reihe von Mehrwertleistungen an. Bei uns gibt es Click-Tracking-Messungen, Benutzerstatistiken, Chatbots, Targeting und so weiter. Das sind alles Funktionalitäten, die typischerweise nicht von der Plattform selbst kommen.

(Alex vermutet, dass der aktuelle Mehrwert, den WhatsBroadcast Unternehmen bietet, nämlich dass der Dienstleister den Unternehmen die Verwaltung von Handynummern abnimmt, dank der APIs zukünftig in Extras wie den Chatbots und Umfragetools liegen wird.

Franz weist dann daraufhin, dass Messenger lediglich eine neue Welle der Kundenkommunikation darstellen und dass es früher dafür Social Media, Webchat oder E-Mails gab. Hier gab es auch schon immer Mehrwertanbieter, da Unternehmen ab einer bestimmten Größe diese Kanäle nicht mehr selbst verwalten können, sondern Anbieter wie Facelift brauchen. Alex fügt hinzu, dass er WhatsBroadcast nutzt, um neue Podcasts anzukündigen, Interna von Kassenzone zu verraten und Usern die Möglichkeit zu geben, Fragen einzusenden.)

11:40

Alex: Was gibt’s für andere Szenarien?

Franz: Ursprünglich haben hauptsächlich Medienfirmen WhatsBroadcast genutzt. Wir haben inzwischen um die 70, 80 Tageszeitungen als Kunden, die darüber Nachrichten und Breaking News verteilen, im Schnitt dreimal am Tag.

(Alex merkt an, dass WhatsBroadcast mit 49 Euro pro Monat für den Basisservice und zehn Euro pro 100 neue Nummern für einen virtuellen Kanal relativ teuer ist. Er zahle etwa 80, 90 Euro für den Service, und eine Tageszeitung, die mehrere 1000 Empfänger hat, komme schnell in einen vier- oder fünfstelligen Bereich. Franz gibt jedoch zu bedenken, dass auch E-Mail-Anbieter Geld kosten.)

Franz: Das Businessmodell bei Verlagen, Tageszeitungen, Medienfirmen, Fernsehen oder Radio sieht so aus, dass sie zum Beispiel ein Businesspaket bei uns kaufen. Das kostet 299 Euro im Monat und schließt 3000 Empfänger mit ein, die man dann zum Beispiel jeden Tag dreimal erreichen kann. Die Abmelderaten sind da extrem niedrig, das heißt, die Nutzer akzeptieren diesen Service auch in dieser Frequenz. Das sind im Monat ungefähr 100 Kontaktpunkte zum Nutzer. Und was den Messengerkanal halt sehr stark von anderen Kanälen unterscheidet, sind die extrem guten KPIs, also die Metriken. Zum Beispiel misst man konstant Klickraten von 20 bis 30 Prozent.

(Franz führt aus, dass diese Klicks den User dann auf werbemonetarisierte Mobilseiten leiten und der Service also durch das TKP-Modell des Kunden sofort profitabel ist, selbst bei niedrigen TKPs. Zudem erreiche man junge Zielgruppen und binde die Leser. Alex fragt, welche Nachrichten verschickt werden, und Franz erläutert, dass das ganz verschieden sei aber zum Beispiel Hinweise auf Autobahnsperrungen sehr häufig angeklickt würden. Dabei kann alles verschickt werden – von der Headline mit URL über zusammenfassende Meldungen und Newsletter bis hin zu Multimediadaten.)

15:10

Alex: Gibt es noch andere Use Cases?

Franz: Jede Menge. Wir haben auch über 100 Kunden, die das im E-Commerce-Bereich einsetzen, darunter Händler und Portale.

(Franz beschreibt, dass miBaby zum Beispiel mit einem externen CRM-System ermittelt, in welcher Schwangerschaftswoche eine Kundin ist und ob sie den WhatsApp-Kanal abonniert hat, über den miBaby dann Retargeting durchführt, was sehr hohe Klickraten verzeichnet. Er fügt hinzu, dass WhatsBroadcast APIs anbietet, sodass die Kunden ihr eigenes CRM weiternutzen können. Er arbeitet allerdings an einem eingebauten CRM.)

16:25

Alex: Mit wem geht der Leser eine Vertragsbeziehung ein?

Franz: Formell ist das der Kunde, weil wir nur ein technischer Dienstleister sind. Wir sind vergleichbar mit einem E-Mail-Newsletter-Dienstleister. Also stellen wir die Technologie zur Verfügung, damit man das Ganze effizient machen kann. Aber letztlich meldet sich der Endnutzer bei unseren Kunden an und akzeptiert mit der Anmeldung dann auch die Datenschutzrichtlinien und was es sonst an Randbedingungen gibt.

(Alex vermutet, dass der miBaby-Use-Case nicht bei allen so gut funktioniert, weil das Onsite Tracking oder das CRM-System nicht genug Daten liefert. Hier würden wohl eher Bestelldaten genutzt.)

17:50

Alex: Gibt es Händler, die WhatsBroadcast für Servicemeldungen nutzen?

Franz: Das ist der nächste große Use Case neben Marketing und Newslettern, nämlich Kundenservice. Wir haben eine ganze Reihe von Kunden, die keine Newsletter verschicken, sondern Eins-zu-eins-Kommunikation über unseren Service durchführen. Das sind Sparkassen und Vereinsbanken, die Kundenberatung darüber machen, aber auch Anbieter wie maxdome, die Kundenservice zu ihren Abos anbieten.

Alex: Das ist ja eine sehr punktuelle Kommunikation. Nutzen Anbieter wie maxdome den Kanal auch, um Filme zu promoten?

Franz: Ich glaube, dass beides sich ganz gut ergänzt. Einerseits der Eins-zu-eins-Kanal, über den der Nutzer etwas wissen will und beraten wird, und andererseits der Push-Kanal, also der Newsletter, über den man ihn reaktivieren und an den Service binden kann.

(Franz führt aus, dass zum Beispiel Wetter.com und WetterOnline einen Newsletterversand haben, den eine automatisierte Eins-zu-eins-Kommunikation ergänzt.)

19:35

Franz: Womit wir beim Thema Chatbots wären, das heißt, dass man nach Wetterinfos fragen kann, was dann automatisiert von einem Chatbot beantwortet wird.

(Franz erläutert, dass man zum Beispiel die Wetterlage in verschiedenen Städten erfragen oder einen Alert einrichten kann, der dem Nutzer jeden Morgen das aktuelle Wetter am Wohnort mitteilt. Er führt auf, dass Chatbots in der Lage sind, 100.000 Wetteranfragen pro Tag zu bearbeiten und dabei direkt auf die Daten zugreifen.)

20:30

Alex: Damit sind die Chatbots Konkurrenz für Google und Alexa.

Franz: Alexa ist im weiteren Sinn auch nur ein Messengerkanal, oder sehr verwandt dazu. Das ist auch ein digitaler Kanal, mit dem man eine Eins-zu-eins-Kommunikation durchführen kann.

Alex: Gibt es noch andere spannende Use Cases?

Franz: Eigentlich ist so ein Messenger-Newsletter nichts anders als ein moderner und effektiverer E-Mail-Newsletterkanal. Deswegen wird er auch breit im Marketing eingesetzt. Wir haben auch viele Mitgliederorganisationen. Das sind politische Parteien, Profi-Fußballvereine und Einzelpersonen, die mit ihren Fans kommunizieren, oder Infoservices wie Lawinenwarndienste in Österreich. Ein ganz anderer Use Case ist HR, also Personalwesen wie Bewerberkommunikation, sowohl um Informationen von den Bewerbern zu erhalten als auch um sich mit ihnen abzustimmen.

Alex: Ist eure Technologie nicht etwas, das von MailChimp kommen könnte? Was hat dazu geführt, dass ihr der Goliath dieser Messengerkommunikation geworden seid?

Franz: Dass wir ein Zusammenschluss aus den drei führenden Anbietern in Deutschland sind und deswegen einen sehr hohen Marktanteil und die Ressourcen haben, um uns schnell weiterzuentwickeln.

(Franz führt aus, dass Messenger außerdem im Gegensatz zu einem E-Mail-Newsletter-Kanal über einen Rückkanal verfügen. Zudem landen die Nachrichten direkt auf dem Sperrbildschirm der Handys und nicht in einer Inbox. Neue Kanäle seien darüber hinaus immer sehr dynamisch, sodass es einen Markt für Anbieter wie WhatsBroadcast gibt, die über die ständig wachsenden Fähigkeiten der einzelnen Messenger auf dem Laufenden bleiben.)

24:35

Alex: Welche Messenger gibt es noch?

Franz: Wir haben den Facebook-Messenger, Telegram und Instagram. Und wir schauen uns gerade eine ganze Reihe weitere Messenger an, nicht zuletzt auch das genannte Alexa.

(Franz und Alex unterhalten sich darüber, dass zurzeit fast jeden Monat neue Messenger angekündigt werden, zum Beispiel ein Messenger von Amazon oder Brabbler von den Gründern von GMX. Dann gibt es WeChat in China, Line in Japan, KakaoTalk in Korea, Viber in Osteuropa und zehn andere in Amerika gibt, darunter iMessage von Apple. Darum sei es so wichtig, eine Oberfläche anzubieten, unter der man alle Messenger erreicht. Alex prophezeit, dass man in Zukunft für Bezahlvorgänge gar nicht mehr auf eine Website geht, sondern direkt im Messenger oder im Auto kauft. Allerdings gäben die transaktionalen Systeme das heute noch nicht her.)

26:40

Alex: Glaubst du, dass Funktionalitäten, die schon bei WeChat vorhanden sind – Beispiel: Arzttermine buchen – auch bei WhatsApp kommen?

Franz: Ich bin sicher, dass das auch kommen wird, weil man das an der Entwicklung von WeChat gut sehen kann. Das wurde ja in China vor etwa fünf Jahren so richtig gepusht und inzwischen werden in China kaum mehr Apps oder Webseiten benutzt, und alles läuft über diese Messengerplattform. Da sind Millionen von Shops drauf.

Das hat natürlich auch Facebook gesehen und die gehen jetzt ganz stark in diese Richtung, indem sie ein Ökosystem aufbauen und die ganzen Schnittstellen anbieten. In der nächsten Welle wird das sicher auch WhatsApp machen.

(Franz ergänzt, dass hierbei immer mehr Infrastruktur schon in die Plattformen eingebaut wird. In Amerika kann man zum Beispiel schon Zahlungsdaten im Facebook-Messenger hinterlegen. WhatsBroadcast wird darum übergeordnete Funktionalitäten wie Chatbot-Design-Tools anbieten.)

28:05

Alex: Nimmt WhatsApp euch als Partner wahr?

Franz: Wir sprechen mit den Messenger-Plattformen, zum Beispiel mit Facebook Messenger. Die haben ein Plattform-Partner-Team, mit dem wir regelmäßig zu tun haben. Auch mit den amerikanischen Kollegen. Wir haben inzwischen um die 800 Kunden. Ich denke, wir sind wahrscheinlich der Anbieter, der die meisten Kunden auf diesen Messenger-Kanälen überhaupt hat.

Alex: Weltweit oder in Deutschland?

Franz: Ich kenne weltweit niemanden, der mehr Kunden auf Facebook Messenger oder WhatsApp hat als wir. In China gibt es sicher noch welche, die mit WeChat mehr erreichen, weil das Ganze weiter entwickelt ist, aber trotzdem sind wir natürlich auch für die Messenger-Anbieter interessant.

(Alex erzählt, dass MailChimp inzwischen so populär ist, dass das Unternehmen allein durch Weiterempfehlungen neue Kunden gewinnt. Allerdings gebe es viele Anbieter für Messenger Commerce und die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Anbieter weiterspricht sei gering.)

30:05

Alex: Wie differenziert man sich als Anbieter?

Franz: Zum einen: Skalierbarkeit. Ich kenne keinen anderen Anbieter, der Kunden mit 100.000 Empfängern hat und das Ganze robust anbietet. Es geht also um Kenntnisse im Bereich der Virtualisierung, Skalierung und Software as a Service, was wir schon seit 20 Jahren machen.

Ein zweiter Bereich der Differenzierung sind die Features. Wir haben da die meiste Entwicklungskapazität und entwickeln relativ schnell neue Features für die Plattformen. Ein eingebautes CRM mit Targeting-Möglichkeiten kenne ich von niemand anderem, der in dieser Richtung unterwegs ist.

(Franz ergänzt, dass man auch rechtliche Aspekte wie Datenschutz, Auftragsdatenvereinbarungen sowie E-Mail-Direct-Marketing-Richtlinien berücksichtigen muss, wenn man große Kunden erreichen will.)

31:25

Alex: Gibt es Anbieter, die versuchen, sich global zu positionieren?

Franz: Da muss man ein bisschen zwischen den Messengern unterscheiden. Bei Facebook, wo es jetzt seit einem Jahr ein Partnerprogramm gibt, gibt es schon relativ viele Anbieter, gerade unter der Überschrift Chatbots. Da findet man eigentlich in allen Ländern jemanden.

(Franz ergänzt, dass das stabile Betreiben von WhatsApp-Diensten jedoch schwierig sei, da WhatsApp viele Probleme mit Spam habe und daher über aggressive Spamfilter verfüge. Alex fügt hinzu, dass es bei MailChimp genauso sei und dort Blacklists, Greylists sowie das globale Austragen aus MailChimp-Diensten angeboten werde. Auf Alex‘ Frage, ob WhatsBroadcast Spam aktiv verhindert, erzählt Franz, dass seine Kunden durch das WhatsBroadcast-eigene API anfangs ohne sein Wissen Meldungen rausgeschickt hätten, was dann zu Kartensperrungen geführt habe. Das werde jetzt verhindert. Er bekommt auch Anfragen von Kunden aus dem Ausland, die eine Liste mit Nummern haben und die über WhatsBroadcast kontaktieren wollen. Auch, wenn das nicht unbedingt Spam sei, unterstütze WhatsBroadcast das nicht, um keine Probleme mit WhatsApp zu bekommen.)

34:55

Alex: Ist dann deine Antwort: „Du musst diesen Opt-in über unser Registrierungstool noch mal neu erarbeiten“?

Franz: Das sagen wir aus Vorsicht, aber teilweise auch aus technischen Gründen. Wir können nicht unterscheiden, ob ein Kunde seine Liste legitim aufgebaut hat. Und wenn das nicht der Fall ist, führt das zu Sperrungen, was sicher auch das Verhältnis zu WhatsApp belasten würde.

(Alex merkt an, dass man WhatsApp-Nachrichten immer öffnen muss, damit sie verschwinden, man hier also zusätzlich zu den hohen Klickraten eine hohe Öffnungsrate erreicht. Er vergleicht daraufhin die Messenger-Klickquoten mit den anfänglichen Klickquoten von E-Mail-Kampagnen und weist darauf hin, dass E-Mails inzwischen nur noch Öffnungsraten haben, die mit Bannerwerbung vergleichbar sind. Bei zunehmender Messenger-Werbung könne es auch bei vielen anderen Diensten in diese Richtung gehen. Franz ergänzt, dass Personalisierung der Schlüssel sei, Messenger da aber ein ganz anderes Potenzial hätten, da sie in Eins-zu-eins-Kommunikation mit dem Kunden stünden.)

37:55

Alex: Sammelt euer Tool alle Informationen, die ich für die Personalisierung brauche?

Franz: Es wird beides geben: Dass das jemand extern macht oder dass wir es im Tool machen. Perspektivisch wird das so aussehen, dass man einen Chatbot hat, der mit den Nutzern schreibt und dabei herausfindet, dass jemand zum Beispiel an Messenger-Themen Interesse hat. Auf der anderen Seite muss man den verfügbaren Content dafür dann aber auch strukturieren. Wir haben Technologien, mit denen wir ganze Artikelpools von Zeitungen einlesen, durchindizieren und dann über Keywords greifen können.

(Franz führt aus, dass so zum Beispiel ein Abonnent von Kassenzone den Hashtag „Messenger“ setzen kann und dann die letzten drei Interviews zu dem Thema zugeschickt bekommt. Alex wünscht sich daraufhin, dass WhatsBroadcast erkennt, wenn User die letzten zehn Nachrichten nicht angeklickt haben, diese nach den Gründen dafür fragt und sie dann automatisch in neue Verteilerlisten einordnet.)

40:10

Franz: An dem entwickeln wir gerade. Wir sind dabei, die ganzen Datenstrukturen aufzubauen, damit wir die Nutzerdaten überhaupt erfassen können, und dann kommt die Funktionalität dazu. Was du beschreibst, können dann einmal statische Listen sein, in denen ich definiere, wie die Charakteristika für die Liste aussehen. Also zum Beispiel: die letzten acht- bis zehnmal nicht geklickt in Verbindung mit einem bestimmten Interessensgebiet. Oder es können Ad-hoc-Listen sein, bei denen ich sage: „Gib mir mal alle Frauen, die zwischen 25 und 30 und in der 20. Schwangerschaftswoche sind und in Berlin wohnen. Denen möchte ich jetzt sagen: ‚Hier gibt es in Berlin ein Angebot.‘“

(Alex stellt sich vor, dass Kassenzone als Monetarisierungsmöglichkeit bestimmte Listen auch für Geld anbieten könnte, über welche die User dann zum Beispiel drei Monate lang geheime Amazon-Infos bekommen. Ansonsten nimmt er an, dass unpersonalisierte Messenger-Nachrichten bald als Spam wahrgenommen werden. Das Problem hätten ja bereits E-Mails, die ohne Wissen des Versenders von Gmail oder Outlook rausgefiltert werden und womöglich noch Fehlerraten generieren, weil sie als geöffnet gemeldet werden.)

42:15

Franz: Die automatisierte Personalisierung ist das Key Feature, um das Ganze auch längerfristig akzeptabel zu halten. Dadurch, dass man den Rückkanal hat, hat man halt die Möglichkeit, ständig nachzujustieren, indem man gerade über Chatbots weitere Informationen über den Nutzer bekommt, weil sich ja auch die Interessen der Nutzer mit der Zeit verändern. Irgendwas, was er vor einem Jahr gesagt hat, muss ja heute nicht mehr stimmen. Insofern ist das ein qualitativ viel hochwertigerer Kanal als irgend so ein Einbahnstraßenkanal oder etwas, das sich nicht automatisieren lässt, wie die Social Media heute.

Alex: Glaubst du, dass sich ein Service wie WeChat, der ja viel mehr kann, noch in der westlichen Welt durchsetzt?

Franz: Ich denke, dass es viel fragmentierter wird, wenn grade die Großen wie Apple, Amazon, Microsoft und Google auch aggressiv Messenger pushen. Ich denke, dass es dann in vielen Ländern Zielgruppenschwerpunkte gibt, dass ein Messenger zum Beispiel besonders sicher ist oder besondere Features anbietet. Ob das WeChat schafft, muss man wirklich fallweise sehen. Bisher habe ich noch nicht die großen Anstrengungen gesehen zu expandieren.

(Alex fügt hinzu, dass WeChat ja auch im eigenen Markt enorm wächst. Er erzählt außerdem, dass die zehn Nummern, die er anfangs kostenlos von WhatsBroadcast bekommen hat, schon nach einem Tag weg waren und dass die Leute die Nachrichten immer noch als sehr personalisiert wahrnehmen. Er hofft, die Glaubwürdigkeit seines Kanals aufrechterhalten zu können. Franz weist im Anschluss darauf hin, dass man WhatsBroadcast 14 Tage unverbindlich testen kann.)

45:40

Alex: Gibt’s ein Thema, auf das du dich 2017 besonders freust?

Franz: Für uns ist Internationalisierung jetzt auch ein Thema. Wir haben momentan noch 90 Prozent der Kunden im deutschsprachigen Raum. Wir haben zwar schon Kunden aus über 60 Ländern, aber das nur vereinzelt.

(Franz ergänzt, dass es bei WhatsBroadcast außerdem viele offene Stellen gibt, die attraktiv seien, weil die Projekte innovativ sind und das Unternehmen wächst. Alex verabschiedet sich daraufhin und bedankt sich für das Interview.)

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