UrbanaraZur Zeit sucht das E-Commerce Unternehmen Urbanara.de über die Plattform Bergfürst Wachstumskapital. Aufgrund der damit einhergehenden Dokumentationspflichten ist das eine sehr schöne Gelegenheit mal hinter die Kulissen eines solchen Unternehmens zu schauen. Auf den ersten Blick klingt das Geschäftsmodell recht schlüssig – hochwertige Livingprodukte unter einer Marke und die Umgehung teurer Handelsstrukturen. Im Text bei Bergfürst heißt es dazu:

Die Diskrepanz zwischen Herstellungs- und Einzelhandelspreisen ist im Heimtextil-Segment höher als in fast allen anderen Bereichen der Konsumgüterindustrie. Durch das Ausschalten herkömmlicher Handelsstufen und den direkten Einkauf beim Hersteller ist URBANARA in der Lage, Kunden Preisvorteile von bis zu 70% zu gewähren und gleichzeitig höhere Margen zu realisieren.

So entsteht eine Win-Win-Situation für den Kunden und das Unternehmen. Das Geschäftsmodell ermöglicht URBANARA Margen zu erzielen, die weit über denen klassischer E-Commerce Modelle liegen. Die Brutto-Marge I liegt derzeit zwischen 50% und 60%. So ist heute bereits jeder Warenkorb profitabel vor Fixkosten.

Urbanara gehört aus meiner Sicht noch zu den vielversprechensten (klassischen) E-Commerce Ansätzen. Nun hat sich mein Kollege Nils Seebach in seinem Blog Digitalkaufmann alle verfügbaren Investorenunterlagen angeschaut und kommt zu einem sehr kritischen Urteil.

Warum wollen die Investoren nicht mehr Geld geben bzw. warum wird eine Crowd Funding Runde nach bereits erfolgten Finanzierungsrunden durchgeführt? Die bisherigen Investoren beteiligen sich zwar mit ca. 800k, aber der Großteil des benötigten Kapitals soll von der Crowd gestellt werden. Ich gehe einfach davon aus, dass den bisherigen Investoren sicherlich das entsprechende Kapital zur Verfügung steht, aber hier bewusst nicht weiter investiert wird. Wieso wird hier die Crowd „Notbremse“ gezogen und das Investitionsrisiko auf Kleinanleger abgegeben? Dieser Punkt sollte bei den Dokumenten viel offensiver erklärt werden. Ansonsten wird leicht der Eindruck erweckt, dass hier nicht ganz mit offenen Karten gespielt wird.

Ich finde seinen Beitrag sehr lesenswert. Am Ende muss sich aber jeder Anleger selbst ein Bild von dem Unternehmen machen, und mit den Unterlagen auf der Bergfürst Plattform ist das so in dieser Form zum ersten Mal möglich.

Neue Beiträge per E-Mail abonnieren.

Deine Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuche es erneut.
Danke! Bestätige deine Anmeldung bitte in der Mail, die wir dir soeben geschickt haben.