In den letzten Wochen konnte man viele Diskussionen über die Relevanz des ipads verfolgen. Dabei wird häufig versucht mit Analogien zu arbeiten, um sich zu erklären wie das iPad wohl unser Nutzungsverhalten beeinflusst. Die Antwort „Ich habe doch schon ein Netbook.“ greift da mE aber viel zu kurz. Teilweise wird auch versucht das Gerät verschiedenen Zielgruppen zuzuschreiben. „Für meine Eltern könnte das toll funktionieren.“ ist eine der anderen viel gehörten Antworten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass niemand wirklich weiß wohin die Reise geht. Das macht für die potentiellen Anwendungsbetreiber (Medienhäuser, Webshops…) die Entscheidung über mögliche „Apps“ natürlich schwer. Am meisten überzeugt mich bisher die Analyse von Stephan Uhrenbacher, der den Einfluss des iPads am Beispiel der Kanäle  für den Webkonsum beschreibt. Passend dazu zeigt er noch die Analogie zum Einfluss der mobilen Nutzung von Webinhalten auf.

Ipad Effect nach Uhrenbacher

Ich glaube diese Analyse beschreibt es sehr gut. Das iPad ersetzt keine anderen Anwendungen, sondern es erzeugt neue Web (-inhalte) Nutzungssituationen. Es wird z.B. auf dem Sofa zu einer Art digitalen Zeitung. Aus diversen Anwendungskommentaren auf vielen Blogs zu den Thema könnte man so ein Szenario tatsächlich ableiten. Damit versteht sich das iPad als Second Screen Device (parallel zum Fernsehkonsum) und es wird klarer welche „Apps“ darauf funktionieren können: Apps die im  Second Screen Umfeld funktionieren und dem Anwender helfen. Diese Apps unterscheiden sich in der Regel erheblich von den mobilen Apps die in einem vollkommen anderen Nutzungsumfeld funktionieren müssen. Da fallen mir ad hoc 4-10 sinnvolle Anwendungen für das Sofa ein.

Analog zum iPhone lässt sich meines Erachtens auch die Verbreitung von iPads voraussagen. Es ist zu 100% davon auszugehen, dass wir in Kürze diverse iPad ähnliche Geräte von anderen Herstellern sehen und android/linux Software und dementsprechende Appstores darauf laufen. Einen ähnlichen Verzug der Apple Wettbewerber  wie beim iPhone (1-2 Jahre) erwarte ich hier nicht. Der iPad Effekt nach Uhrenbacher könnte daher deutlich schneller eintreten – insbesondere weil keine bestehende Geräte (z.B. Handys) ersetzt werden müssen, sondern ein nützliches Gerät dazukommt. Da ist die Zielgruppe (Eltern, Oma, Opa) oder der vermeintliche Gerätekonkurrent (Netbook, Laptop) ziemlich egal.

Vielleicht verhilft das iPad damit endlich dem Television-Commerce zum Durchbruch. Bezeichnenderweise findet dieser Durchbruch dann doch nicht auf dem Fernseher statt. Interessierte können das iPad im Prepaid Tarife Modus erwerben.

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