Omr17Seit langer Zeit hat kein Konferenzformat unsere kleine Onlinegemeinde so sehr emotionalisiert wie das Onlinemarketingrockstars Festival 2017. Den letzten „Aufschrei“ dieser Art gab es nach meinem Empfinden beim Rebranding der OMD zur DMEXCO. Mit den über 26.000 unique Besuchern bei der OMR scheint auch eine Art Schallgrenze erreicht zu sein, bei der sich viele Zaungäste berufen fühlen auf Basis der Schlangen am Einlass, der Qualität des Kaffees und der Bartlänge der männlichen Besucher darüber zu urteilen, ob diese „Messe“ eine Zukunft hat. Ich vertrete hier mit Spryker die Sicht eines „Ausstellers“ und kann die diversen Vergleiche nicht so richtig nachvollziehen. Natürlich muss sich die DMEXCO weiterentwickeln (das tut sie auch) und sicherlich gibt es ein begrenzten Potential für digitale Leitmessen, wie man an der massiv schrumpfenden Cebit sehen kann, aber die Vergleiche sind nicht zielführend, weil es nicht das eine dominierende Format für alle gibt.

Dafür gibt es viel zu viele verschieden Ausstellerinteressen und Besuchertypen. Ich wüsste nicht, warum die OMR & DMEXCO in den nächsten Jahren nicht auf über 100k Besucher wachsen können. Das Interesse ist da, der Markt für das Thema wächst so schnell wie noch nie und die Industriemessen (Euroshop & Co.) können dem maximal eine kleine Omnichannel Expertenecke entgegensetzen, so dass deren Besucher automatisch auf die neueren Formate abwandern werden.

Wir werden in diesem Jahr wieder sehr prominent bei der DMEXCO dabei sein, obwohl die Stadt Köln mit der Menge an zu erwartenden Besuchern deutlich über dem erträglichen Limit ist. Gleichzeitig hatten wir aber viele gute Gründe uns auf das Experiment OMR einzulassen und unsere Kunden dorthin einzuladen. Diese wären u.a.:

  • Die OMR positioniert sich als Festival mit angeschlossener Messe. In einer digitalen Welt in der man kaum haptische Produkte mehr am Messestand zeigen kann, ist ein starkes Festival das Argument überhaupt, um spannende Kunden zu dem Event zu locken. „Online“ Messen, die das Thema Content als unwichtige Beigabe verstehen, werden es sehr sehr schwer haben in der Breite Besucher anzulocken. Die K5 in Berlin entwickelt sich ähnlich spannend. Gäste kommen sehr gerne zu einem OMR Festival nach Hamburg oder zur K5 nach Berlin, weil Content dort an erster Stelle kommt. Diese Vorfreude gilt so für kein anderes großes Format in Deutschland – leider auch nicht für die DMEXCO, allerdings liegt das vor allem an der Infrastruktur in Köln.
  • Die Nachfrage nach dem Content auf der Expo Bühne, die überbuchten Masterclasses usw. zeigen, dass das Thema Wissensvermittlung in Zukunft noch viel wichtiger ist. Es gibt auch in 2017 noch keine seriösen Schulungsformate, um Digitalwissen zu erlangen. Das passt auch zu unserem Contentansatz auf dem Messestand. Das Ergebnis der Vorträge lade ich in den nächsten Tag auf Youtube hoch. Das Interview mit Florian Heinemann ist auch dort entstanden.
  • Die Side Events in Hamburg rund um die OMR waren nur so gespickt mit hochkarätigen Entscheidern, die sich nicht persönlich auf der Messe blicken lassen. Auch in diesem Punkt ist Hamburg mit seiner Qualität als Ausflugsstadt ganz weit vorne. Dort sind bereits sehr große und relevante Unternehmen und es ist einfach coole Leute nach Hamburg einzuladen. In dieser Qualität ist das in Europa wohl nur im Rahmen des Web Summit Lissabon noch mal zu finden. Dazu hat die OMR nicht viel beitragen können, aber an solchen Sachen sieht man mal wie relevant die Standortwahl ist.
  • Von den 26.000 Teilnehmern waren unzählige in Leute bereits in Entscheiderrollen (Wie sehen Entscheider eigentlich aus?). Für unser Messekonzept hat das allerdings nicht die zentrale Rolle gespielt, weil wir die Termine am Messestand für uns und unsere Agenturpartner bereits Wochen im voraus planen und am Messetag die Kalender zu 100% gefüllt sind. Das mag für Aussteller mit weniger komplexen Produkten anders sein, aber in unserem Fall gibt es kaum spontane Besucher die sich mal eben erklären lassen was wir denn da mit Spryker eigentlich anbieten. Um das aber mal zu klären. Die OMR ist keine Fun Messe von Marketingmenschen, es ist schon 2017 im wesentlichen ein Festival für Fachleute gewesen. Und alle die Marketingmenschen arbeiten am Ende des Tages auch bei/für Händler, Hersteller, Verlage usw.

Bevor ich zum Fazit und zu den Plänen 2018 komme, findet ihr im Video noch ein paar Eindrücke von unserem Stand und O-Töne aus den Vorträgen und Interviews am Stand.

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  • An dieser Stelle gilt mein Dank vor allem unseren Partnern, die mit uns auf die Veranstaltung gekommen sind und für großartigen Content gesorgt haben. Arvato, Superral, Flagbit und Votum – danke dafür!
  • Wir werden das Contentkonzept mit eigener Bühne bei der DMEXCO noch mal deutlich ausbauen und auch im nächsten Jahr bei der OMR noch eine Schippe drauflegen und die Buchungsanfragen der Partner, um bei uns am Stand dabei sein zu können, geben uns bei diesem Thema mächtig Rückenwind. Ich versuche am Stand jeweils eine kleine Kassenzone Konfernz zu veranstalten – quasi eine Konferenz beim Festival. Das funktioniert super wie ihr im Video sehen könnt. Wenn wir dazu irgendwann mal keine Lust mehr haben, machen wir auch einen Frozen Yogurt Stand 🙂
  • Im nächsten Jahr wird die OMR die 40.000 Teilnehmermarke sprengen und mit einer weiteren Halle und einem sehr starken E-Commerce Cluster der Aussteller wird der Contentanteil für das Thema E-Commerce stark steigen und damit natürlich auch die Anzahl der reinen E-Commerce Besucher. Das dürfte sich auch im Festivalprogramm abzeichnen. Bis dahin freue ich mich aber schon auf die DMEXCO mit wahrscheinlich über 60.000 Teilnehmern.

Ich weiß zwar noch nicht wie man alle Terminanfragen und Interessen von 60.000 Teilnehmern innerhalb von zwei Tage in einer Stadt mit nur 1.200 Taxen und nur drei Brücken über den Fluß organisieren kann, aber so kommt spätestens am S-Bahn Steig Köln/Deutz eine Art Festivalstimmung auf. Ist die OMR also besser als die DMEXCO? Als Aussteller sind beide Formate super relevant, aber für die Besucher ist das Setup in Hamburg schon sehr stark. Ggf. bin ich aber als Lokalpatriot nicht gänzlich unbefangen, aber ich finde es schon sehr geil, dass die OMR so ein Format in Hamburg etabliert und damit so eine Art eigener Web Summit nach Deutschland kommt. Insofern auch ein Dankeschön an Philipp Westermeyer & Crew!

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