Ja ja, jetzt teilt Alex wieder gegen den Omnichannel Handel aus. Immer so pauschal und wenig differenzierend, dabei gibt es doch noch so so viel Hoffnung. Das macht er doch nur, um Spryker zu promoten.“ Ich würde sehr gerne mal über erfolgreiche Omni- und Multichanncel Modelle schreiben, aber davon gibt es nicht sehr viele, egal, mit welcher Software sie umgesetzt wurden. Meine Große Hoffnung liegt nun auf Breuninger, die in dem Bereich scheinbar einen sehr guten Job machen und für ihre Kunden sinnvolle Lösungen anbieten können. Näheres finde ich am 16.02. heraus, vor Ort in Stuttgart beim Tomorrow Ländle. Das ist eine sehr coolen Eventreihe, die von Breuninger in Leben gerufen wurde. Im letzten Jahr habe ich einen Artikel über drei Multichannel Geschäftsmodelle geschrieben („Aber bei Williams-Sonoma und Nordstrom geht es doch auch?!„), die immer wieder als Erfolgscases genannt werden. In Wahrheit zerbrechen diese Unternehmen gerade an der gewählten Strategie die Kanäle hart zu verdrahten, ohne sich genau anzuschauen was für Kunden in Zukunft relevant sein könnte. („Handel 2025, welcher Handel„). Nun treffen täglich neue Meldungen über verfehlte „Departmentstore + schlechter Onlineshop“ Konzepte ein, die zumindest zu denken geben.

Gerade hat Neiman Marcus seine Pläne für den Börsengang abgeblasen. Das Unternehmen muss mit einem Umsatzrückgang von 8% im Vergleich zum Vorjahresquartal zurechtkommen. Das ist extrem schwer abzufedern. 8% Rückgang ist ungleich schwerer zu managen wie 8% Wachstum. Bei Bloomberg, Forbes & Co. liest man zurzeit nur noch Horrornews, die aber recht undifferenziert in die „Amazon vs. den Rest“ Richtung gehen. Die Zahlen sind aber schon sehr eindeutig.

Department-Store

(Quelle Bloomberg)

Eine spannende Sichtweise hat Jörg Dubiel von Conrad Electronics in seinem LinkedIn Profil veröffentlicht. In dem Beitrag „Omi-Channel = Nein, Danke“ betrachtet er die verschiedenen Kanalstrategien und verdeutlicht den Ressourcenaufwand einer Mehrkanalstrategie, der dazu führt, dass man jeden einzelnen Kanal nicht mehr mit der selben Intensität bearbeiten kann wie ein Pure Play Unternehmen das könnte. Tenor des Beitrages ist, dass man eine große Anzahl echter Omni-Channel Kunden braucht, für die der Usecase funktioniert. Es gibt aber nur wenige dieser Kunden bzw. es gibt nicht viele Konzepte für die das Sinn macht. Die Herleitung ist sehr spannend – also lesen!

Omni-Channel ist aktuell nur für einige Unternehmen eine erfolgversprechende Strategie. Die Gründe dafür sind

Häufig ist der Anteil echter Omni-Channel-Kunden in der jeweiligen Kundenbasis klein. Das ist nicht verwunderlich, wenn wir davon ausgehen, dass ausgeprägte Kanalpräferenzen eben ein Kriterium der Zielgruppenabgrenzung sind. Im schlechtesten Fall ist Omni-Channel ein eklatanter Verstoß gegen das Zielgruppen-Paradigma!

Daraus resultiert im Omni-Channel mit jedem zusätzlichen Kanal die überproportionale Erhöhung der Komplexität und Kosten für die ganze Organisation zugunsten einer kleinen Omni-Channel-Minderheit, ohne dass dies durch einen entsprechenden Mehrwert gerechtfertigt wäre.

Hohes Risiko negativer Mundpropaganda im Fall nicht excellent umgesetzter Omni-Channel-Strategie nach dem (schwäbische Mundart) “Von-Ällem-Ebbes”-Prinzip. Merke: der Kunde verzeiht eher, wenn ein Omni-Channel Service nicht angeboten wird, als wenn er schlecht umgesetzt ist.

Vielen Dank an die mittlerweile 4.000 Käufer des E-Commerce Buches. Es würde uns sehr helfen, wenn ihr das Buch bei Amazon bewertet. Das geht ganz schnell und kostet auch nichts. Hier bewerten.

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