Localgourmet LogoWo kann man eigentlich richtig gutes Fleisch kaufen? Ist BIO Fleisch = gutes Fleisch? Warum schmeckt das Rumpsteak von der Fleischtheke manchmal so fade?

Als ich vor ca. fünf Jahren zum ersten Mal Rumpsteak von der Hereford Herde meines Schwiegervaters gegessen habe, ging das einher mit einer Schulung über die Aufzucht, Haltung und Schlachtung von Rindern sowie über die Veredlung des Endproduktes.  Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich zwar grob den Unterschied zwischen Rumpsteak und Filet und hatte etwas von Kobe Rindfleisch gehört, aber mir war nicht klar, welchen Einfluss die Nutzung verschiedener Rassen, die Fütterung mit Gras, die Abhängdauer des Fleisches und viele andere Faktoren auf den Geschmack haben. Wer einmal Rouladenfleisch gegessen hat, das sogar kurzgebraten so gut schmeckt wie anderswo der Tafelspitz, dem fällt es schwer wieder Fleisch an der Supermarkttheke zu kaufen.

Aus diesem Geschmackserlebnis heraus habe ich zusammen mit Matthias Kohlhardt in den letzten beiden Jahren die Plattform localgourmet.de entwickelt. Statt wie bisher das Fleisch exklusiv an Freunde und Nachbarn zu vermarkten, bilden wir das Modell online ab. Das ist ja auch der Kern meiner Firma eTribes. Wir helfen anderen Unternehmen dabei neue digitale Erlösströme und Geschäftsmodelle zu identifizieren und aufzubauen. Ich sehe an dem Modell sehr viele starke & nachhaltige Argumente. Angefangen bei einer artgerechten Aufzucht (Freiland), einer sinnvollen Fütterung (Gras) und einer guten Vergütung der Produzenten (Bauern) geht es vor allem in Richtung eines besseren Konsums, der sich darin spiegelt, dass man nicht nur das Rumpsteak kaufen kann, sondern immer alle Teile des Rinds verwerten muss. Dieses Geschäftsmodell ist in stationären Modellen gar nicht abbildbar, weil in den uns bekannten Einkaufsstädten vor allem der Preis zählt und es von Aldi bis Edeka noch niemand geschafft hat Transparenz für solche Produkte zu schaffen. Nur das Aufkleben eines Ökosiegels reicht meistens nicht aus, um Kunden zu erklären warum das Fleisch besser ist.

Nachdem wir gemerkt haben, dass es durchaus möglich ist das Modell online abzubilden und über 250 Kunden und Interessenten mit wirklich tollem Feedback mit uns zusammengearbeitet haben, wurde nun der Shop überarbeitet und der aktuelle Ochse ist fast ausverkauft. Lebensmittelhandel online – wir kommen.

Während ich mir für den klassischen, preissensiblen Lebensmittelhandel bisher nicht vorstellen kann, dass er bis 2020 größere Umsatzanteile online generiert, kann ich mir das für hochwertige Lebensmittel aus lokaler Erzeugung sehr gut ausmalen. Das Modell Bio scheitert oft daran, dass lokale Absatzkanäle fehlen und die großen Handelsketten nicht in der Lage dazu sind, diese Absatzkanäle zu ersetzen. Kein Bauer kann es sich leisten ökologisch nachhaltig zu wirtschaften, wenn sein Hof dafür leiden muss. Ein perfektes Feld für Internet-Geschäftsmodelle, die genau an dieser Stelle ansetzen. Ob nun auch Ökokartoffeln online gehandelt werden können, lässt sich noch nicht beantworten. Localgourmet prüft aber, ob sich Kartoffeln als Kühlmittel einsetzen lassen, um das Fleisch gekühlt zum Endkunden zu bringen – die Kartoffel als leckere Kühlakkus also. Wer noch zu Weihnachten ein Paket Fleisch haben möchte, der hat jetzt noch die Chance eines der letzten Pakete zu ergattern oder verschenkt an seine Lieben einen Fleischgutschein.

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