Im Blog von Chris Dixon läuft gerade eine sehr interessante Diskussion mit weit über 100 Kommentaren über den Zustand und die Zukunft von E-Commerce. Ich teile bei weitem nicht alle dort gefassten Ansichten, aber die gezeigte Definition von E-Commerce lässt alle Multichannel Verfechter doch ziemlich alt aussehen. Paul Mardsen hat die Diskussion mit den wichtigsten Aussagen zusammengefasst. Einige davon sind:

  • The future is e-commerce; offline commerce will serve only two purposesimmediacy (stuff you need right away), and experiences (showroom, fun venues).
  • But immediacy may no longer a promise for offline commerce companies as both Amazon and eBay have announced same day delivery.
  • There is no such a thing as e-commerce any more. There’s just commerce. You can innovate in commerce with technology, but the e-commerce silo is dead/dying (mobile payments are disrupting/removing the online/offline divide).
  • E-commerce is good for two things – price and exclusives. Amazon will beat you on price, so you have to beat it on exclusives.
  • Amazon is not a store, it’s the world’s best supply chain and logistics company. Amazon is transforming from a retailer to a marketplace+services provider over time.
  • ….

Ich empfehle allen E-Commerce Interessierten den Kommentarfeed aus dem Orignalbeitrag durchzulesen. Grundsätzlich wird ein eher düsteres Bild vom E-Commerce gezeichnet. Dass die romantisch verklärten Handelskonzepte, die sich Marktnischen auf Basis von Sinus-Milieus herbeiwünschen, nicht funktionieren, war den meisten Lesern klar. Dass nun aber auch intelligenter aufgestellte Handelskonzepte zunehmend weniger Geld verdienen, wird klar, wenn man sich die Argumente der Diskussionsteilnehmer und passenden Blogbeiträge genau durchliest.

Passend zu diesem Thema ist auch der Spiegel Artikel „Mensch gegen Maschine„, der seit kurzem online verfügbar ist. Darin wird mein Kollege Tarek im Bezug auf zukunftsfähige E-Commerce Modelle mehrfach zitiert. Die darin beschriebene Vorgehensweise ist in der Regel Basis bei allen E-Commerce Projekten in unserem Umfeld, aber sie ist bei weitem nicht selbstverständlich.

…..Wenn er bei Vorständen zu Besuch sei, fühle er sich darum oft als der Konservativste im ganzen Raum, „weil alle immer denken, dass das Internet etwas Kreatives ist“, sagt er. „Aber letztendlich es ist bloß Mathe. Das Internet ist berechenbar.“…

Genau diese Berechenbarkeit ist es, die uns von vielen spannenden Modellen nach anfänglicher Euphorie Abstand nehmen lässt. Und bei genauer Betrachtung sind viele anfänglich „verrückten“ Konzepte doch ziemlich berechenbar, weil sie oft finanziert werden müssen und Investoren einfach lieber in Dinge investieren die kalkulierbar sind. Verrückt.

 

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